Reise ins Mekka

Graue Kutte, schwarze Haube,
voller Demut linsen wässrige Augen durch zentimeterdicke Brillengläser.
Kezersuchende Blicke.
Fromm ist das Aushängeschild,
Reines Herz, aufrichtiges Hirn.

Doch das Böse ist nie fern,
des Teufelsbrut erschüttert die himmlische Ruh mit grellen Schreien.
Aus satanischem Hilfswerk erklingen Töne.
Der Raum vibriert als die Hölle sich auftut.

Schwesters heilige Augen weiten sich vor Schreck,
Blankes Entsetzen erfüllt den Raum.
Einer Waffe gleich umklammern
feiste Finger den Rosenkranz.
Augenpaare schießen um sich,
frisch geladen mit Verächtlichkeit.

Laserstrahlen treffen auf Mephistos Kinder,
doch sie bleiben unversehrt.
Hämisches Gelächter verhöhnt Gottes Sklavin.

Die Spannung steigt ins unermessliche,
Steinharte Gesichtszüge brechen auf die kleinen Wesen nieder,
das Kreuz fällt zu Boden.
Behände wühlen Hände in Taschen,
zum Vorschein kommt etwas leuchtendes.

Das Grau ihrer Kleidung wird dunkler,
Das Weiß erscheint dreckiger.
Ein elektronisches Buch erblickt das Tageslicht,
geboren aus Satans Schoß.

– M.T.L.

 

12 Gedanken zu “Reise ins Mekka

  1. Ich werde nun etwas besonders dämliches sagen.
    Bereit? *räusper*

    Du bist mein Lieblingsblog.
    Ich hoffe das klingt nicht schleimig.
    Denn ich mag deine Gedanken sehr.

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    • Ich errötete leicht,
      denn dies von dir zu hören ist schon ein außerordentliches Kompliment.
      Ich lese meinen Mitmenschen zu jeder Zeit deine Werke vor und seufze andächtig bei den schönen Gemälden, welche du mit deinen Satz-und Wortkonstruktionen erschaffst.
      Also kann auch ich deinen Blog, als meinen absoluten Favoriten verbuchen!

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      • Das ist seltsam.
        Wenn du mir das sagst ist es mir eher unangenehm. Ich glaube ich bin sowas nicht gewöhnt. Vor allem da ich bei dir merke dass es ehrlich gemeint ist. Dahingesagt würde ich es leichter entgegennehmen.

        Aber gleichzeitig würde es mich kränken wenn ich dir so etwas sage, was ich ja eigentlich tue und du es abtust.
        Was das angeht bin ich wohl ziemlich unfair.
        Aber ich glaube du verstehst das sogar.

        Manchmal frage ich mich sogar ob ich unfreundlich zu dir bin.
        Ich weiß dass ich das nicht bin.
        Aber in meinem Kopf taucht die Frage doch immer wieder auf.

        Ach, ich sollte einfach die Klappe halten.
        Ich bin dir dankbar.

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  2. Habe ich mich eigentlich schon mal für deine Zurückhaltung bedankt?
    Nein, habe ich nicht und das ist auch nicht das richtige Wort.
    Leider kommt mir auch kein besseres in den Sinn.
    Aber du bist niemand die mit albernen Herzchen oder Zwinkersmileys um sich wirft
    Statt dessen interessierst du dich wirklich für die Gedanken der Menschen.
    Du kannst die Melodie hinter einem Gedicht hören und seine Bilder lesen,
    statt nur mit dem Auge über die Oberfläche zu gleiten.
    Ich glaube sogar du kannst dich in eine bestimmte Zeile verlieben.
    In eine besonders geistreiche Metapher oder einen Dialog.
    Was du liest hinterlässt etwas in dir wenn du seinen Raum betrittst.
    Es hat einen Nachhall in deiner Seele.
    Einerseits ist es anmaßend so etwas einer Fremden zu sagen
    und doch weiß ich dass ich damit recht habe.

    Es ist schön dich zu lesen und von dir gelesen zu werden.
    Du hast einen schönen Geist – so etwas rieche ich.

    Danke, Fremde.

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    • Ich grinse ertappt,
      denn du hast meine Art des Lesens und Genießens eines Gedichts exakt durchleuchtet.
      Ich schließe darauf, dass auch du Texte so empfinden kannst.

      Da du mit deinen Wercken nicht nur Räume, sondern ganze Welten, in mein Gehirn projizierst, muss ich dich inständig darum bitten nicht auszubrennen^^

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      • Tue ich und ich bemerke das auch an Anderen.
        Ganz heimlich bin ich ein Menschenkenner.
        Nur zeige ich es ungern nach außen.
        Weil es oft nicht schön ist was ich in anderen sehe und es steht mir auch gar nicht zu darüber zu urteilen. Dennoch merke ich einiges auch wenn ich nicht darüber rede.
        Das ist eine ganz seltsame Sache mit der Poesie. Man erforscht dadurch sein Innerstes.
        Aber wer sein Inneres versteht der erkennt auch das Äußere der Anderen.
        Natürlich nicht immer und in jedem Fall.
        Aber der Blick weitet sich unbestritten.
        Vielleicht ist das auch ganz einfach zu erklären, weil man immer mehr lernt auf Details zu achten und auch von Innen heraus zu sehen.

        Eigentlich ist es nicht meine Art in Kommentaren so viel zu reden.
        Das mache ich nur bei dir weil ich mich verstanden fühle. Das ist ein Geschenk in meinen Augen.

        Eigentlich überlege ich mir sogar öfters den Blog einzustellen. Ich hatte damals schon einen mit dem ich ohne Ankündigung wieder aufhörte. Weil ich dieses ganze Getue, die falsche Freundlichkeit und das süßliche Hin und Her nicht mag. Solche Dinge die für andere ein Zeitvertreib sind, nehme ich viel zu ernst. Das klingt böse und zynisch aber es ist nicht echt. Die immer gleichen Komplimente sind nicht echt und auch nicht dieses „Ich hab euch lieb“ Getue. Ich empfinde Ekel davor auch wenn es mich nichts angeht was andere tun. Aber du bist ein Grund um weiterzumachen. Gar nicht unbedingt du persönlich, ich will mich bei dir nicht einschleimen, sondern Menschen wie du.
        Es ist schön dass es sowas noch gibt.

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  3. Ich stimme dir zu,
    wer in der Lage ist sich selbst zu reflektieren,
    ist (in den meisten Fällen) auch dazu in der Lage andere zu durchleuchten.

    Auch in diesem Punkt verstehe ich voll und ganz was du meinst.
    Manche Menschen sind so und ich will nicht anklagend den Finger erheben. Aber mir ist das zu infantil, zu oberflächlich. Hier ein Smiley, da ein Herz, dort ein überschwänglicher Kommentar.
    Es wird zu wenig gedacht.
    Jedes Wort trieft vor Unüberlegtheit.
    Es geht nur darum eine Meinung geäußert zu haben, um sich danach selbstgerecht auf die Schulter geklopft zu haben.
    Ich rede mich in Rage ^^
    Aber ich mag einfach gestrickte Menschen nun einmal nicht sehr gern.

    Ich bitte dich darum,
    du bereicherst mich mit reinem Geist ungemein.
    Dein Schaffen hat mir geholfen mich zu verbessern (hoffe ich zumindest ^^).
    Du fungierst somit als Inspiration in vielen Hinsichten.
    Schreibe bis du lichterloh brennst (Vorsicht das soll lustig sein)

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  4. Jetzt darf ich dir endlich mal widersprechen! *lach*
    Das sehe ich ganz anders.
    Einfach gestrickte Menschen mag ich sehr.
    Mich vergiftet dieses ganze Gehabe.
    Obwohl ich eigentlich weiß dass wir das Selbe meinen.
    Der Unterschied unserer Betrachtung ist rein semantisch.
    Ich mag diese Schlangenlinien nicht, weißt du?
    Hinter allem verbirgt sich eine Absicht und erschlägt mich fast.
    Und ja, was du meinst ist die Seichtheit.
    Dennoch wollte ich jede Möglichkeit zum Einspruch nutzen.

    Das ist als würden erwachsene Menschen im Kinderbecken knien.
    Und alles ist einfach nur gestellt.
    Es ist so bemüht originell zu sein dass es wahnsinnig gewöhnlich ist.

    Ich habe immer Angst dass ich dann wie ein Misanthrop klinge.
    Das bin ich nämlich nicht aber dieses Theater stößt mich ab.

    Du brauchst mich nicht um dich zu „verbessern“.
    Ich glaube man kann gar nicht besser werden,
    sondern nur tiefer in sich hinein fahren.

    Wenn wir uns diesen inneren Weg ein Stückchen teilen ist das wunderschön.

    Und nur um es auszusprechen, auch wenn das wieder gemein ist,
    du bist eine der Wenigen bei denen meine Gedichte wirklich ankommen.
    Andere merken zwar dass sie gut geschrieben sind aber die Melodie hören sie nicht.
    Auch wenn das niemand jemals zugeben würde.
    Sie mögen meine Liebesgedichte weil es schön klingt,
    oder freuen sich wenn sie etwas bejahen können.
    Es ist oberflächlich auch wenn ich bemüht bin mich zurückzuhalten
    und niemanden zu beleidigen.
    Eigentlich werde ich dann nämlich schnell unleidig.

    Bei dir ist es kein: „Toll!“ sondern wirkliche Dankbarkeit für Worte,
    die einem Teil deiner Seele eine Gestalt gegeben haben,
    und dir erlauben dir selbst zu begegnen.
    Du entnimmst dem oberflächlichen Spiel der Worte einen inneren Wert.
    Weniges ist schöner als sich auf diese Weise auszutauschen.

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    • Ich schmunzele.
      Widerspreche mir, damit wir parlieren können, denn im Konsens stirbt das Gespräch so schnell.

      Nun denn, dann bist du meine Muse und hältst nich dazu an tiefer in mich hinein zu horchen.

      Mich ehren deine Worte.
      Ich finde es schön, dass du merkst wie tief deine Worte an meinem inneren Kern schürfen.
      Denn das tun sie wahrhaftig.

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